Lohnt sich eigentlich ein Schotterbeet?

Schottergärten werden in der Regel in der Annahme angelegt, in Zukunft keine Arbeit mehr mit diesem Gartenteil zu haben.
Ein zweites Argument, das oft angeführt wird, ist fehlende Kenntnis über das Anlegen von Gartenbeeten.

Zunächst einmal sind größere Ausgaben notwendig um den Mutterboden abzutragen, eine Folie als Unkrautschutz einzubringen und danach die Steine auszulegen. Das sind alles zusätzliche Ausgaben, die bei einem üblichen Gartenbeet nicht anfallen.

Nun mögen solche Ausgaben sinnvoll sein, wenn danach dann auch der gewünschte Ertrag – keine Arbeit mehr – eintritt.
Im Laufe der Zeit sammeln sich in solchen Schottergärten auch Flugsand, Flugsamen und Tierkot an. Je nach Lage bilden sich auch Moose und Algen an den Steinen. Die Folge ist, dass sich bereits nach relativ kurzer Zeit unerwünschte Pflanzen (Unkräuter) zwischen den Steinen entwickeln. Diese zu entfernen ist je nach Steinschüttung sehr mühsam. Bei groben Steinen ist darüber hinaus die Verletzungsgefahr bei dieser Arbeit groß.
Wenn Schüttungen in Ornamentform eingebracht sind, so müssen diese Ornamente nach dem Entfernen der Kräuter wieder neu gerichtet werden.

Nun gibt es natürlich auch Menschen, die das Problem einfach mit einem Unkrautvernichtungsmittel beseitigen. Das befreit dennoch nicht die dann braunen Unkräuter aus den Steinen zu entfernen. Außerdem handelt es sich bei den Unkrautvernichtern, wie z.B. round up (Glyphosat) um sehr schädliche Substanzen für Mensch, Tier und Umwelt. Gerade derzeit wird immer noch die schädliche Wirkung solcher Mittel sehr intensiv diskutiert. Ins Wohnumfeld gehört so etwas sicher nicht.

Leider bieten solche Stein-Beete noch weitere Nachteile:

  • Wertvoller Boden wird unbrauchbar gemacht
  • Die Steine heizen bei Sonnenbestrahlung sehr stark auf und lassen die Luft in Hausnähe auch nachts nicht mehr abkühlen. Der Schlafkomfort wird hierdurch stark eingeschränkt.
  • Vögel und Insekten finden auf diesen Flächen keine Nahrung mehr
  • Flächenversiegelung
    • Regenwasser kann nicht mehr vernünftig versickern, was sich negativ auf die Grundwasserneubildung auswirkt. Die Gefahr von Hochwasserbildung bei starken Regenfällen wird hierdurch gefördert.
      Ergebnis für solche Eigentümer: Höhere Abwassergebühren für Niederschlagswasser
  • Verschlechterung des Mikroklimas
    • Pflanzen binden Staub und Schadstoffe aus der Luft und senken wie oben gesehen die unmittelbare Umgebungstemperatur. Steinflächen hingegen heizen sich tagsüber auf und geben die gespeicherte Wärme nachts ab.
  •  Verstoß gegen die Landesbauordnung
  • Einheitliche graue Optik
    • Über die Optik lässt sich wahrlich streiten. Jedenfalls verzichten Besitzer von Schottergärten bewusst oder unbewusst auf den positiven Einfluss der Farben und der Pflanzendüfte und damit auf einen wertvollen Erholungseffekt im eigenen Umfeld.

Das Argument der zukünftigen Arbeitserleichterung trifft hier jedenfalls nicht zu.

Das einzige was zutrifft sind die zusätzlichen Ausgaben für ein solches Beet, das darüber hinaus noch erhebliche Nachteile bringt.

Aber macht z.B. ein schönes Staudenbeet nicht sehr viel Arbeit?
Die Antwort ist eindeutig nein.

Wenn ein Beet richtig angelegt und der Boden mit Pflanzen ordentlich bedeckt ist, hält sich die Unterhaltsarbeit wirklich in sehr engen Grenzen.
Einen Rasen ständig exakt zu mähen, die Ränder abzustechen, zu wässern, Unkräuter zu bekämpfen etc. macht mehr Arbeit als ein gutes Staudenbeet. 

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